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Wettlauf gegen die Zeit zur Rettung von 180 Walen vor Australiens Küste

Copyright AFP/Archiv Ina FASSBENDER

Australische Tierschützer haben sich am Dienstag einen verzweifelten Wettlauf mit der Zeit geliefert, um rund 180 vor der Insel Tasmanien gestrandete Grindwale zu retten. Eine “kleine Zahl” sei bereits  befreit worden, die Rettungsbemühungen würden nun verstärkt, teilte der zuständige Behördenvertreter Nic Deka mit. Für Dutzende der Meeressäuger aber kam jede Rettung zu spät. Was zu der Massenstrandung geführt hat, blieb zunächst unklar.

Rund 270 Grindwale waren am Montag in der Bucht von Macquarie Harbour an Tasmaniens abgelegener Westküste an zwei Sandbänken gestrandet. Bis Dienstag verendete nach Schätzung des Meeresbiologen Kris Carlyon rund ein Drittel von ihnen, also etwa 90 Tiere. Retter lieferten sich ein Wettrennen gegen die Zeit, um die noch lebenden Tiere freizubekommen. Laut Regierungsexperte Carlyon wird die schwierige Operation mehrere Tage dauern. 

Bilder zeigten, wie die Meeressäuger dicht gedrängt in flachen Gewässern nach Raum suchten. Die Tiere waren nur per Boot erreichbar, was die Zahl der Retter beschränkte. An dem Rettungseinsatz nahmen rund 60 Menschen teil, darunter Freiwillige und Mitarbeiter örtlicher Fischfarmen. 

Kälte und Regen sowie ungleichmäßige Gezeitenfolgen in der Bucht erschwerten zusätzlich ihre Arbeit. Auf der anderen Seite aber sicherte das schlechte Wetter das Überleben der Tiere, wie Carlyon erklärte: “Für die Wale ist es ideal – es hält sie nass und kühl.” Dennoch kämen die Retter nicht umhin, eine Auswahl der Tiere zu treffen, die sie noch für fit genug für eine Bergung hielten.

Massenstrandungen von Walen an der tasmanischen Küste sind keine Seltenheit. Doch ist eine derart große Gruppe gestrandeter Wale ist an der Insel bereits seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr gesichtet worden. Carlyon vermutete, die Tiere könnten bei der Suche nach Futter zu nah an die Küste geraten sein – oder ein, zwei verirrten Mitgliedern ihrer Gruppe gefolgt sein. 

© Agence France-Presse

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