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Weit weniger Teilnehmer bei Corona-Kundgebungen am Bodensee als erwartet

Copyright POOL/AFP/Archiv Kay Nietfeld

Der erste Tag eines Demonstrationswochenendes am Bodensee zur Corona-Pandemie ist auf eine deutlich geringere Resonanz gestoßen als von den Veranstaltern erwartet. An 17 verschiedenen Demonstrationen für und gegen die Corona-Maßnahmen nahmen laut der Polizei in Konstanz am Samstag weit weniger Menschen teil als die bis zu 30.000 erwarteten Menschen. Einige der angemeldeten Versammlungen fielen mutmaßlich wegen des Regenwetters ganz aus. Nennenswerte Vorkommnisse gab es laut Polizei nicht.

Die Menschenkette des Veranstalters “Querdenken 753 Konstanz”, die auf der deutschen Seeseite von Konstanz bis nach Lindau verlaufen sollte, konnte laut Polizei wegen einer zu geringen Teilnehmerzahl nicht geschlossen werden. Die Veranstalter hatten bis zu 130.000 Menschen erwartet – laut Polizei nahmen entlang der Strecke 10.000 bis 11.000 Menschen daran teil. Die Initiative Querdenken veranstaltet seit Monaten Versammlungen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

An einer Abschlusskundgebung in Konstanz nahmen laut Polizei knapp 500 Menschen statt. Demnach wurde sie vom Veranstalter vorzeitig aufgelöst. Angemeldet gewesen war eine Teilnehmerzahl von rund 4500. 

Der weitaus größte Teil der 17 angemeldeten Veranstaltungen war allerdings nicht von Kritikern der Gesundheitsmaßnahmen angemeldet worden. Nach Angaben der Stadt traten die Versammlungen mehrheitlich für Themen wie Solidarität, Verantwortung in Zeiten der Corona-Krise und den Kampf gegen Antisemitismus ein. 

Am Sonntag sind noch einmal zwölf Kundgebungen in der Konstanzer Innenstadt geplant. Bei einer der Kundgebungen soll auch der Initiator der so genannten Querdenker-Bewegung, Michael Ballweg, sprechen. 

Die Auflagen der Stadt Konstanz an diesem Wochenende sind streng. Um Abstandsregeln sicher zu stellen, müssen die Veranstalter pro 50 Teilnehmer vier Ordner stellen. Zudem sind Reichskriegsflaggen, Kaiserreichsflaggen und Zeichen, die einen deutlichen Bezug zur Zeit oder zu den Verbrechen des Nationalsozialismus haben, verboten. 

Nach Beobachtungen der Polizei wurden keine verfassungsfeindlichen Symbole gesehen. Wegen Verstoßes gegen die Maskenpflicht wurden einzelne Platzverweise ausgesprochen.

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