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Vertretung von Myanmar in London laut Botschafter von Militärattaché "besetzt"

Copyright AFP Niklas HALLE'N

Dem Botschafter von Myanmar in Großbritannien ist nach eigenen Angaben der Zugang zu seiner Vertretung in London durch den Militärattaché verweigert worden. Auf die Frage, wer sich in der Botschaft befinde, antwortete  Botschafter Kyaw Zwar Minn am Mittwochabend: “Der Militärattaché – sie besetzen meine Botschaft”. Zuvor hatten Medien über den Vorfall berichtet. 

Die seit dem Staatsstreich in Myanmar an der Spitze des Landes stehende Militärjunta hatte den Botschafter im vergangenen Monat abberufen. Dieser hatte eine Erklärung veröffentlicht, in der er die Generäle aufforderte, die entmachtete De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi sowie Präsident Win Myint freizulassen. 

Über den Militärattaché und Andere, die nach seiner Schilderung die diplomatische Vertretung “besetzt” halten, sagte der Botschafter der Zeitung “Daily Telegraph”: “Als ich die Botschaft verließ, stürmten sie ins Innere der Botschaft. Sie sagten, sie hätten eine Anweisung aus der Hauptstadt erhalten, deshalb würden sie mich nicht hineinlassen.”

Er werde “die ganze Nacht” vor dem Gebäude bleiben, sagte Kyaw Zwar Minn der Nachrichtenagentur AFP. Er forderte die britische Regierung auf, zu intervenieren. Vor der Botschaft versammelten sich am Mittwoch Demonstranten, nachdem Medien berichtet hatten, dass der Botschafter am Betreten des Gebäudes gehindert worden war. 

Das britische Außenministerium teilte mit, es gehe Informationen “nach einem Vorfall in der Botschaft” nach. Großbritannien, die ehemalige Kolonialmacht Myanmars, gehört zu den schärfsten Kritikern der Militärjunta. Erst vergangene Woche hatte London weitere Sanktionen gegen die Generäle in dem südostasiatischen Land verhängt. 

Seit dem Militärputsch am 1. Februar geht die Armeeführung äußerst brutal mit Tränengas, Gummigeschossen und scharfer Munition gegen friedliche Demonstranten vor. Mindestens 580 Menschen wurden bislang bei den Protesten getötet, darunter fast 50 Kinder.

Quelle: AFP

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