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Verdi: 30.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes allein in NRW im Warnstreik

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Kurz vor der nächsten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat die Gewerkschaft Verdi am Dienstag ihre Warnstreiks ausgeweitet. Allein in Nordrhein-Westfalen beteiligten sich Verdi zufolge mehr als 30.000 Beschäftigte von Bund und Kommunen an Protesten. Bestreikt wurde demnach im bevölkerungsreichsten Bundesland auch erneut der Nahverkehr. In Berlin meldete Verdi mehr als 4000 Warnstreikende. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am Donnerstag in Potsdam.

Von den Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen waren Gewerkschaftsangaben zufolge unter anderem Stadtverwaltungen, kommunale Kliniken und Krankenhäuser, Stadtwerke, Sparkassen, Jobcenter und Rentenversicherungen betroffen. In Köln, Essen und Dortmund kamen demnach rund 10.000 Streikende zu landesweiten Kundgebungen zusammen – “unter strenger Einhaltung der Corona-Maßnahmen und in Abstimmung mit den örtlichen Behörden”, wie Verdi hervorhob.

In Berlin beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben Beschäftigte der Stadtreinigung, des kommunalen Krankenhausbetreibers Vivantes und der Charité sowie der Rentenversicherung und weiterer Bundeseinrichtungen an dem Warnstreik. In Baden-Württemberg rief Verdi unter anderem Mitarbeiter der städtischen Dienststellen in Stuttgart sowie in zahlreichen weiteren Einrichtungen des Bundeslandes in den Ausstand.

Die Arbeitgeber hatten in dem Tarifkonflikt am vergangenen Freitag ein erstes Angebot vorgelegt. Die Offerte sieht für die insgesamt 2,3 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen eine in drei Stufen aufgeteilte lineare Lohnerhöhung von insgesamt 3,5 Prozent vor, außerdem eine Corona-Sonderzahlung und gesonderte Verbesserungen für Pflegekräfte.

Verdi wies die Offerte als “Provokation” und “Scheinangebot” zurück. Die DGB-Gewerkschaft und der Deutsche Beamtenbund wollen in der Tarifrunde Lohnanhebungen von 4,8 Prozent bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten durchsetzen, monatlich jedoch mindestens 150 Euro mehr.

© Agence France-Presse

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