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Verbraucherzentrale: Heizkostenanstieg von mehr als 200 Euro im Jahresvergleich

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Deutsche Verbraucher müssen wegen steigender Gaspreise mit deutlich höheren Heizkosten rechnen. Aufs Gesamtjahr 2021 gerechnet zahlt ein typischer Familienhaushalt in einem 120 Quadratmeter großen Einfamilienhaus voraussichtlich 1260 Euro für Heizung und Warmwasser; im vergangenen Jahr waren es noch 990 Euro, wie aus einer Beispielrechnung des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) für die “Welt am Sonntag” hervorgeht. 

In einer 100 Quadratmeter großen Wohnung steigen die Jahreskosten für Wärme demnach von durchschnittlich 770 auf 980 Euro. Der vzbv legte für die Jahresrechnung jeweils das Preisniveau von Oktober 2020 und Oktober 2021 laut Heizkostenspiegel zugrunde. Angenommen wurde außerdem ein durchschnittlicher Effizienzstandard der betreffenden Immobilien sowie ein Gaspreis von aktuell sieben Cent pro Kilowattstunde. 

Als Verbrauchsmenge wurden im Falle der Wohnung 14.000 Kilowattstunden Gas vorausgesetzt, im Falle des Einfamilienhauses 18.000 Kilowattstunden.

Der Chef der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, forderte einen Zuschuss für sozial Benachteiligte. “Wir brauchen eine Winterhilfe für Millionen Haushalte”, sagte er der “Rheinischen Post”. “Das Einfachste wäre ein monatlicher Festbetrag, mit dem Familien die Mehrkosten für Heizung und Strom abfedern können.” Bei Hartz-IV-Empfängern könnte die Winterhilfe über Jobcenter gezahlt werden, bei Arbeitnehmern könnte dies über den Lohn erfolgen, sagte Vassiliadis.

Die EU-Kommission hatte am Mittwoch Empfehlungen an die Mitgliedstaaten vorgelegt, wie eine Entlastung für Verbraucher erreicht werden kann. Sie schlug etwa Gutscheine für einkommensschwache Haushalte oder gezielte Steuersenkungen vor. Außerdem müssten Erneuerbare Energien ausgebaut und die Speicherkapazitäten gestärkt werden.

Quelle: AFP

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