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THW-Vizepräsidentin rechnet kaum noch mit Überlebenden der Hochwasserkatastrophe

Copyright AFP Christof STACHE

Die Vizepräsidentin des Technischen Hilfswerks (THW), Sabine Lackner, sieht nur noch wenig Chancen, nach den Überschwemmungen im Westen Deutschlands Überlebende zu finden. “Wir suchen aktuell noch nach Vermissten, etwa beim Räumen der Wege oder Auspumpen der Keller”, sagte Lackner dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Mittwochausgaben). “Zu diesem Zeitpunkt ist es aber leider sehr wahrscheinlich, dass man Opfer nur noch bergen kann, nicht mehr retten.”

Die THW-Vizepräsidentin warnte vor schnellen Schuldzuweisungen, wonach ein besseres Warnsystem Tote hätte verhindern können. “Natürlich werden wir die Abläufe aufarbeiten müssen. Aber ich finde diese Debatte drei bis vier Tage nach der Katastrophe unglücklich”, sagte Lackner. Nach wie vor stünden viele Menschen vor den Trümmern ihrer Existenz, viele Maßnahmen der Unterstützung liefen noch. 

Für eine Debatte zum Warnsystem brauche es zudem Ruhe “und auch die Expertinnen und Experten. Die sind aber aktuell noch größtenteils in den Überschwemmungsgebieten eingesetzt”, sagte Lackner. 

Als eine Lehre aus der Katastrophe plädierte die THW-Vizechefin dafür, “vermeintlich Altmodisches” wieder aufleben zu lassen: Wenn Handynetze, Telefone und Strom ausfielen, nütze auch die Warn-App nichts mehr. Deshalb sei wieder mehr Sirenen-Alarm notwendig. “Und die Bevölkerung sollte auch wieder die Warntöne unterscheiden können.”

Die Unwetter in der vergangenen Woche hatten vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz schwere Schäden angerichtet. Mindestens 168 Menschen kamen ums Leben. Seit Tagen gibt es hitzige Diskussion darüber, wie bei künftigen Unwetterereignissen die Warnung der Bevölkerung verbessert werden kann.

Quelle: AFP

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