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Tausende Italiener protestieren gegen neue Corona-Regeln

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Tausende Italiener haben am Freitag gegen die neu eingeführte Pflicht zur Vorlage eines Corona-Passes am Arbeitsplatz protestiert. Allein am Hafen von Triest demonstrierten laut Behördenangaben mehr als 6500 Menschen, in Genua blockierten rund 300 Arbeiter die Zufahrt zum Hafen. Die Hafenarbeiter in Triest drohten mit unbefristetem Streik, obwohl ihnen kostenlose Corona-Tests angeboten wurden. Für den Abend waren landesweit weitere Demos angekündigt.

Seit Freitag darf in Italien nur zur Arbeit erscheinen, wer eine Corona-Impfung, -Genesung oder einen negativen Corona-Test nachweisen kann. Wer ohne den sogenannten “grünen Pass” zur Arbeit kommt, riskiert bis zu 1500 Euro Bußgeld. Wer der Arbeit fernbleibt, weil er das Dokument nicht vorweisen kann, muss mit unbezahlter Freistellung rechnen.

Wer sich nicht impfen lassen will, muss auf eigene Kosten einen Corona-Test machen und diesen je nach Test-Art alle 48 bis 72 Stunden wiederholen. In den vergangenen Wochen hatte es zum Teil gewalttätige Proteste gegen die neue Regelung gegeben.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben inzwischen mehr als 85 Prozent der Italiener über zwölf Jahren mindestens eine Corona-Impfung erhalten. Schätzungen zufolge sind bis zu drei Millionen Arbeiter noch ungeimpft. Der Chef des Handelsverbands Confetra, Ivano Russo schätzte, dass von den rund 900.000 Lkw-Fahrern des Landes 25 bis 30 Prozent nicht geimpft oder genesen sind.

Die Regierung von Mario Draghi will mit der Regelung weitere Lockdowns in einem der am härtesten von der Corona-Pandemie getroffenen Länder Europas vermeiden. Der Wirtschaftsverband Confindustria unterstützt die Maßnahme, mit der “Arbeitsplätze mit höchstmöglicher Sicherheit” geschaffen würden.

Laut Regierungsdaten wurde der elektronische Corona-Pass in den beiden Tagen vor Inkrafttreten der Nachweispflicht am Arbeitsplatz mehr als 1,4 Millionen Mal heruntergeladen.

Quelle: AFP

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