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Studie: Im Homeoffice arbeiten mehrheitlich Männer mit hohem Bildungsgrad

Copyright AFP Armando BABANI

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in Deutschland insbesondere Männer mit einem hohen Bildungsgrad ins Homeoffice gegangen. Das ist das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Studie der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Von den Befragten, die seit März zumindest teilweise von zu Hause aus arbeiteten, waren 61 Prozent Männer; 59 Prozent verfügten über einen hohen Bildungsabschluss. Es waren zudem häufig Angestellte und Selbständige, die am heimischen Arbeitsplatz blieben. Fast die Hälfte lebt mit Kindern unter 18 Jahren in einem Haushalt.

Insgesamt arbeiteten demnach seit dem ersten Lockdown im März 41 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland zumindest teilweise von zu Hause. Das sind weniger als in anderen europäischen Ländern wie Großbritannien (49 Prozent) oder Frankreich (45 Prozent). Mit dem Rückgang der Infektionszahlen im Sommer kehrten demnach viele Arbeitnehmer ins Büro zurück, während beispielsweise in Großbritannien der Homeoffice-Anteil durchgängig auf ähnlich hohem Niveau blieb. In Deutschland sank der Anteil vor Beginn des zweiten Lockdowns auf unter 20 Prozent.

“Für die meisten der Befragten, die selbst Erfahrungen mit der Arbeit im Homeoffice gemacht haben, überwiegen klar die Vorteile dieses Modells”, erklärte Petra Süptitz, GfK-Expertin im Bereich Consumer Intelligence. “Unsere Studie zeigt, dass viele Arbeitnehmer neben der Zeitersparnis (66 Prozent) auch die geringere Umweltverschmutzung (44 Prozent) durch den wegfallenden Arbeitsweg als positiven Effekt bewerten. Ein klarer Hinweis, dass trotz der aktuellen Krise das Thema Nachhaltigkeit nicht aus dem Bewusstsein der Menschen verschwunden ist.” 

Auch die Themen Work-Life-Balance und Vereinbarkeit von Familie und Beruf waren für die Befragten demnach wichtige Pluspunkte für den heimischen Arbeitsplatz. So gaben 51 Prozent an, dass sie es besonders schätzen, im Homeoffice schneller zwischen Arbeit und Alltagsaufgaben hin und her wechseln zu können. Zugleich beklagten 35 Prozent der Befragten, dass die Grenzen zwischen Arbeitszeit und Privatleben verschwimmen. 

Die GfK-Studie unter 2000 Arbeitnehmern in Deutschland, Großbritannien und Frankreich zeigte zudem, dass 65 Prozent der Befragten hierzulande für das Arbeiten von daheim in neue IT-Produkte wie Kopfhörer, Notebooks und Drucker investierten. Unterstützung durch den Arbeitgeber erhielten 79 Prozent – sowohl in Form von IT-Hardware und Büromöbeln als auch in finanzieller Hinsicht.

© Agence France-Presse

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