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Putin lädt Armeniens und Aserbaidschans Außenminister für Freitag nach Moskau ein

Copyright POOL/AFP/Archiv YVES HERMAN

Angesichts der Kämpfe um die Kaukasusregion Berg-Karabach hat Russlands Präsident Wladimir Putin die Außenminister von Aserbaidschan und Armenien für Freitag zu Vermittlungsgesprächen nach Moskau eingeladen. Nach mehreren Telefonaten des Kreml-Chefs mit den Führungen der beiden verfeindeten Länder seien die Außenminister in die russische Hauptstadt eingeladen worden, teilte der Kreml am Donnerstagabend mit. 

Ziel der Gespräche unter Vermittlung des russischen Außenminister Sergej Lawrow sei eine Einstellung der Kämpfe. Putin rief die Konfliktparteien auf, “die Kämpfe in Berg-Karabach aus humanitären Gründen zu unterbrechen”, um die Leichen von Opfern sowie Gefangene auszutauschen. 

Unklar war, ob die Konfliktparteien die Einladung annahmen. Die armenische Führung hatte bislang Gespräche mit Aserbaidschan ausgeschlossen, solange die Kämpfe andauern.

Russland gilt historisch als Armeniens Schutzmacht und unterhält dort einen Militärstützpunkt. Zugleich pflegt Moskau allerdings auch gute Beziehungen Aserbaidschan und beliefert es mit Waffen. Außerdem leitet Russland seit 1992 zusammen mit Frankreich und den USA die sogenannte Minsk-Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die zur Entschärfung des Konflikts um Berg-Karabach eingerichtet worden war.

Die Gefechte zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Südkaukasus-Region Berg-Karabach waren am 27. September wieder aufgeflammt. Beide Seite machen sich gegenseitig für Angriffe auf zivile Einrichtungen und die Zivilbevölkerung verantwortlich. Die genaue Zahl der Opfer ist unklar, doch wurden bereits hunderte Menschen getötet. Zehntausende flohen aus der überwiegend von Armeniern bewohnten Region.

Trotz internationaler Aufrufe zu einer Waffenruhe wurden auch am Donnerstag die Kämpfe fortgesetzt. Die selbsternannte Republik Berg-Karabach wird international nicht anerkannt und gilt völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans. Sie wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt.

© Agence France-Presse

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