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Prognosen: CDU bei Wahl in Sachsen-Anhalt klar vor AfD

Copyright AFP/Archiv John MACDOUGALL

Die CDU ist die klare Gewinnerin der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt. Mit 35 bis 36 Prozent konnte die Partei des seit zehn Jahren regierenden Ministerpräsidenten Reiner Haseloff am Sonntag laut Prognosen von ARD und ZDF ihre Position als stärkste Partei deutlich ausbauen. Die AfD kam auf Platz zwei. Die Linke verteidigte – bei großen Verlusten – ihre Stellung als drittstärkste Kraft. Die SPD rutschte erstmals auf einen einstelligen Wert ab. Die Grünen werden erneut im Landtag vertreten sein, die FDP kehrt nach zehn Jahren dorthin zurück.

Im nächsten Landtag in Magdeburg werden den Prognosen zufolge also sechs Parteien vertreten sein. Haseloffs CDU kam laut Erhebung von Infratest dimap für die ARD auf 36 Prozent und landete damit deutlich vor der AfD um Spitzenkandidat Oliver Kirchner, die 22,5 Prozent erreichte.

Die Prognose der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF sah die CDU bei 35 Prozent und die AfD bei 23,5 Prozent. Bei der letzten Landtagswahl 2016 hatte die CDU 29,8 Prozent erreicht, die AfD 24,3 Prozent.

Die SPD, die seit fünf Jahren mit CDU und Grünen regiert, erzielte ihr bislang schlechtestes Ergebnis in dem Bundesland: Laut ARD-Prognose kam die Partei von Spitzenkandidatin Katja Pähle nur noch auf 8,5 Prozent, das ZDF sah sie bei acht Prozent. Bei der letzten Landtagswahl war sie noch auf 10,6 Prozent gekommen.

Die Grünen konnten ihr Ergebnis als kleinste Regierungspartei leicht verbessern: Die ARD sah sie bei 6,5 Prozent, das ZDF bei 6,0 Prozent. Damit blieben die Grünen mit ihrer Spitzenkandidatin Cornelia Lüddemann hinter den Erwartungen zurück: In Umfragen vor der Wahl hatten sie besser abgeschnitten. Bei der Wahl 2016 hatte die Partei 5,2 Prozent der Stimmen erhalten.

Die größten Verluste am Wahltag musste die Linke verkraften. Nach 16,3 Prozent bei der letzten Landtagswahl kamen sie jetzt mit Spitzenkandidatin Eva von Angern laut ARD und ZDF nur noch auf elf Prozent.

Zu den Siegern des Abends zählt die FDP. Nach zehn Jahren außerparlamentarischer Opposition dürfte sie nun mit Spitzenkandidatin Lydia Hüskens in den Magdeburger Landtag zurückkehren. Laut ARD-Prognose erhielt sie 6,5 Prozent, die ZDF-Prognose sah die FDP bei 7,0 Prozent.

Die bislang regierende Drei-Parteien-Koalition könnte den Prognosen zufolge ihre Mehrheit im Landtag verteidigen. Laut ARD kann die CDU mit 33 Mandaten rechnen, die AfD mit 20 Mandaten, die Linke mit zehn Mandaten, die SPD mit acht Mandaten, die Grünen mit sechs Mandaten und die FDP mit ebenfalls sechs Mandaten.

Das Votum der rund 1,8 Millionen Wahlberechtigten in Sachsen-Anhalt war die letzte Abstimmung auf Landesebene vor der Bundestagswahl im September. Es war zudem die erste Landtagswahl, seitdem Union und Grüne ihre Kanzlerkandidaten kürten. Außer der CDU mit ihrem Amtsinhaber Haseloff waren die anderen Parteien mit bundespolitisch wenig bekannten Spitzenkandidaten angetreten. 

Mit dem Ergebnis vom Sonntag wiederholte sich in Sachsen-Anhalt ein Trend, der sich bereits bei den letzten beiden Landtagswahlen in Ostdeutschland – in Sachsen und Brandenburg – abgezeichnet hatte: Auch dort bestätigten die Wählerinnen und Wähler jeweils die Partei, die den Ministerpräsidenten stellt, während die AfD auf Platz zwei kam.

Quelle: AFP

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