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Medien: Italiens Behörden verstärken Schutzschild gegen Mafia in der Wirtschaft

Die italienischen Behörden haben Zeitungsberichten zufolge in den vergangenen Monaten ihr Vorgehen gegen Versuche von Mafiagruppierungen verschärft, in kriselnden Unternehmen Fuß zu fassen. Seit Jahresbeginn hätten die Behörden deshalb monatlich rund 150 Verbote für Verträge zwischen staatlichen Institutionen und Unternehmen ausgesprochen, berichtete die Zeitung “La Repubblica” am Montag. Dies entspreche einem Anstieg um 25 Prozent zum Vorjahr. 

Mit der verstärkten Anwendung der sogenannten Antimafia-Verbote soll demnach verhindert werden, dass kriminelle Gruppierungen an Corona-Hilfsgelder der Europäischen Union kommen. Hintergrund sind Versuche der Mafia, von der Corona-Krise betroffenen Firmen Hilfe anzubieten und damit Zugang zu den Unternehmen zu bekommen.

Die meisten Verbote wurden dem Bericht zufolge in den süditalienischen Regionen Kampanien, Sizilien und Kalabrien ausgesprochen. Direkt hinter den klassischen Mafia-Hochburgen folgen jedoch die wirtschaftsstarken Regionen Lombardei und Emilia-Romagna im Norden des Landes. Am stärksten vom Einschreiten der Behörden waren die Gastronomie- und Hotelbranche betroffen.

Wie die Zeitung “Sole 24 Ore” berichtete, ermittelt die Polizei in insgesamt rund 3000 mutmaßlichen Betrugsfällen in Bezug auf Staatshilfen in der Corona-Krise. Mafiagruppierungen fokussierten sich derzeit “mehr als jemals zuvor” darauf, Firmen “zu finanzieren, zu übernehmen und zu infiltrieren”, sagte Antimafia-Staatsanwalt Cafiero De Raho der Zeitung.

© Agence France-Presse

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