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Kolumne: Folge 3 – Fertig gedacht

Kolumne: Folge 3 – Fertig gedacht vom Autorin Johanna Forelle

Fast schon wieder Frühling. Fast schon wieder ein Drittel des Jahres vorüber.
Sollte man nicht eigentlich meinen, die Zeit würde einem langsamer vorkommen in dieser „still“ gelegten Zeit?

Die ganze Zeit, welche man verschwendet, in der man zu Hause die wandernden Zeiger beobachten kann. Mich interessiert es sehr, wie sich der Alltag während unseres Lockdowns in den anderen Haushalten um mich herum abspielt. Denn wenn ich abends die Rollladen herunterlasse, herrscht eine drücken- de Leere draußen.

Wie ausgestorben kommt mir die Nachbarschaft vor.
Ich frage mich, warum kommt es mir so vor, als würde die Zeit seit Corona schneller vergehen?

Also habe ich mich mal auf die Suche nach Antworten begeben… Heraus kam eine Studie welche von einem Team der John-Moores-Universität in Liverpool mit rund 600 Menschen in Großbritannien zwischen dem 7. und 30. April 2020, durchgeführt wurde. Verpackt in einer Online-Umfrage zum aktuellen Zeitempfinden, Gemütszustand und ihren persönlichen Umständen. Die Kontaktbeschränkungen haben nach Ansicht der Autoren des Artikels, der daraus entstand und in einer Fachzeitschrift veröffentlicht wurde, nämlich eine besondere Darbietung dargestellt, um zu veranschaulichen, wie sich solche „Störungen“ des alltäglichen Lebens auf die Wahrnehmung von Zeit auswirken.

Nur 20 % der Befragten, gaben an, dass sich ihre Innere Uhr nicht „umgestellt“ hatte. Das faszinieren- de daran ist, dass es vor der Pandemie genau um- gekehrt zu sein schien. So stellte sich nun heraus, dass vor allem ältere Menschen die Zeit seit Coro- na, langsamer wahrnahmen als jüngere Menschen. Für Menschen, die in der Krise stärker beschäftigt waren, wie zum Beispiel daheim gebliebene Eltern und Menschen in systemrelevanten Berufen, ver- ging die Zeit um einiges schneller. Eigentlich ist eher bekannt, dass je älter man wird, sich das Zeitempfinden beschleunigt. Nehmen wir als Beispiel einen Menschen der 45 min auf eine Uhr starrt und einen, der eine 45-minütige Episode seiner Lieblingsserie anschaut. Für mich scheint das nun sehr nach- vollziehbar und überhaupt nicht außergewöhnlich. Menschen die mehr tun und viel beschäftigt sind, empfinden einen schnelleren Zeitverlauf.

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