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Karliczek fordert Impfangebot für vorerkrankte Kinder bis Ferienende

Copyright AFP/Archiv Tobias Schwarz

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) fordert ein Impfangebot für alle Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen bis spätestens zum Ende der Sommerferien. “Das Ziel sollte sein, dass die Impfungen für diese Gruppe bis zum Beginn des neuen Schuljahres angeboten werden können”, sagte Karliczek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagausgaben). Dies würde den Schulalltag nach den Sommerferien erleichtern.

Die Ministerin betonte zugleich, dass die Impfungen auch nach der Erweiterung der Zulassung des Biontech-Impfstoffs für Minderjährige ab zwölf Jahren freiwillig blieben. Eine Impfung zunächst für vorerkrankte Kinder würde “dem Gesundheitsschutz dieser Gruppe sehr dienen”, sagte Karliczek.  

Bundesregierung und Bundesländer hatten angekündigt, dass sich Kinder und Jugendliche in Deutschland ab dem 7. Juni gegen das Coronavirus impfen lassen können. Allerdings gibt es für sie keinen zusätzlichen Impfstoff, sie müssen sich wie alle anderen Impfwilligen um einen Termin bemühen.

Angesichts sinkender Corona-Ansteckungszahlen kehren nahezu alle Bundesländer ab Montag zum Präsenzunterricht zurück – zumindest in den Grundschulen. Dies geht aus einer am Samstag veröffentlichten Umfrage des “Handelsblatt” unter den Kultusministerien der Länder hervor. Eine Ausnahme machen demnach nur Berlin und Rheinland-Pfalz – obwohl die Infektionszahlen dort nicht überdurchschnittlich hoch sind.

In der Hauptstadt soll der aktuelle Wechselunterricht noch bis zu den Sommerferien ab 24. Juni andauern. Auch Rheinland-Pfalz will erst in drei Wochen zum normalen Unterricht zurückkehren. 

Der Bundeselternrat hat kein Verständnis für den föderalen Flickenteppich an Regelungen: “Es ist wie seit Ausbruch der Pandemie: Jedes Bundesland macht, was es will”, sagte die Vorsitzende des Bundeselternrats, Sabrina Wetzel, dem “Handelsblatt”. “Wir fordern auch bei den Öffnungen eine einheitliche Linie.” Für Eltern seien die unterschiedlichen Regelungen nicht nachvollziehbar.

Einige Länder lassen sich der Umfrage zufolge zumindest bei den weiterführenden Schulen noch ein wenig länger Zeit, um vom Wechselunterricht wieder in den Normalmodus zurückzukehren: In Bremen und Brandenburg solle das am 6. Juni der Fall sein. Dies gelte auch in Sachsen-Anhalt, dort können Schulleitungen die Öffnung aber auch eine Woche vorziehen. Die meisten Länder koppeln die Schulöffnungen daran, dass die Inzidenz unter 50 bleibt.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist derweil weiter gesunken – auf 37,5 Fälle pro 100.000 Einwohner. Wie das Robert-Koch-Institut am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, wurden 5426 Neuinfektionen und 163 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus innerhalb eines Tages registriert. Am Samstag vor einer Woche waren noch 7082 Fälle gemeldet worden.

Die Sieben-Tage-Inzidenz geht derzeit stetig zurück. Am Mittwoch war sie erstmals seit Oktober auf unter 50 gefallen. Der Wert ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. 

Quelle: AFP

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