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"Jesus von Sibirien" muss mindestens zwei Monate ins Gefängnis

Copyright AFP/Archiv ULISES RUIZ

Ein russischer Sektenführer, der behauptet, eine Wiedergeburt Jesu zu sein und im fernen Sibirien viele Anhänger hat, muss mindestens zwei Monate ins Gefängnis. Dies entschied am Mittwoch ein Gericht in Nowosibirsk. Der am Dienstag von per Hubschrauber eingeflogenen Spezialeinheiten in einer abgelegenen Siedlung festgenommene Sergej Torop und zwei Helfer müssten bis zum Beginn ihres Prozesses in Haft bleiben. 

Die Ermittler werfen dem selbsternannten “Jesus von Sibirien” vor, Anhänger finanziell ausgenommen und seelisch misshandelt zu haben. Der frühere Verkehrspolizist hat nach eigenen Worten nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion eine “Erweckung” erlebt. 1991 gründete der 59-Jährige eine Sekte namens Kirche des Letzten Testaments. Sie hat tausende Anhänger, die in abgelegenen Siedlungen in Sibirien leben. 

In den 90er Jahren waren mehrere Sektenmitglieder durch Suizide oder in Folge der harten Lebensbedingungen und mangelnder medizinischen Versorgung in ihren Siedlungen gestorben. Die Ermittler wollen Torop wegen der Bildung einer illegalen religiösen Vereinigung und “mentalen Missbrauchs” von Anhängern anklagen. Bis dahin – mindestens aber bis zum 22. November – sollen er und seine zwei wichtigsten Helfer laut Gerichtsentscheidung vom Mittwoch in Haft bleiben. 

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