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Grüne wollen nach Wirbel um Baerbock wieder in die Offensive kommen

Copyright AFP/Archiv NORBERTO DUARTE

Die Grünen wollen nach dem Wirbel um ihre Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock nun wieder in die Offensive kommen. “Wir stehen für einen neuen Aufbruch zusammen mit unserem Spitzenduo Annalena Baerbock und Robert Habeck”, sagte Bundesgeschäftsführer Michael Kellner am Montag bei der Vorstellung der Wahlkampagne seiner Partei. “Und Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin”, fügte Kellner hinzu. 

Es gebe in der Bevölkerung eine hohe Bereitschaft für Veränderungen und für mehr Klimaschutz, sagte Kellner. Die Politik sei aber “überhaupt nicht so weit wie die Menschen im Lande”. Nach seinen Worten wollen die Grünen mit einer “optimistischen Kampagne” bei den Wählern punkten. 

Der Bundesgeschäftsführer der Grünen präsentierte eine Plakatserie mit Slogans wie “Unser Land kann viel, wenn man es lässt” oder “Klimaschutz mit Wirkung – sichere Arbeitsplätze.” Nach Kellners Worten geht die Partei “hochmobilisiert” in den Wahlkampf. So werde wesentlich mehr Material für den Wahlkampf bestellt. Schließlich hätten die Grünen inzwischen 117.000 Mitglieder, vor vier Jahren seien es gerade einmal gut 60.000 gewesen. 

Zudem bekommen die Grünen deutlich mehr Spendengelder – wenn sie auch immer noch einen deutlich kleineren Wahlkampfetat als andere Parteiren hätten. “Wir sind die Underdogs in diesem Wahlkampf.” Auf vielen Plakaten sind Baerbock und Habeck gemeinsam abgebildet, auf manchen aber auch nur die Kanzlerkandidatin. 

Nach Kellners Worten ist bislang noch offen, ob und wann in der Kampagne Baerbock explizit als Kanzlerkandidatin präsentiert werden soll. Das werde noch entschieden, sagte Kellner.  

Spezielle Angebote soll es Kellner zufolge für die “Zielgruppe 60plus” geben. “Viele unserer Wählerinnen und Wähler sind in den letzten 40 Jahren mit uns älter geworden”, sagte der Bundesgeschäftsführer. Dafür solle es etwa bestimmte Online-Angebote und Anzeigen geben. “Das ist für uns ein neuer Focus und eine Ansage an die Union.”

Die Grünen waren zuletzt wegen einer Reihe von Vorwürfen gegen Baerbock unter Druck geraten. Sie hatte Nebeneinkünfte verspätet nachmelden müssen, zudem musste ihr im Internet veröffentlichter Lebenslauf korrigiert werden. 

Schließlich warf ihr ein Plagiatsjäger vor, in ihrem jüngst veröffentlichten Buch Passagen aus anderen Quellen übernommen zu haben, ohne dies zu kennzeichnen. Inzwischen liegen die Grünen, die mit Baerbock an der Spitze eigentlich stärkste politische Kraft werden wollen, in den Umfragen deutlich hinter der Union. Am Wochenende wies Habeck allerdings Spekulationen zurück, Baerbock könnte als Kanzlerkandidatin abgelöst werden.

Quelle: AFP

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