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Griechische Feuerwehr kämpft gegen großen Waldbrand nahe Athen

Copyright AFP/Archiv INA FASSBENDER

In Griechenland haben hunderte Feuerwehrleute am Mittwoch den zweiten Tag in Folge gegen einen großen Waldbrand nahe der Hauptstadt Athen gekämpft. Allein in der Ortschaft Varympompi, die 30 Kilometer nordwestlich von Athen liegt, zerstörten die Flammen nach Behördenangaben etliche Wohnhäuser. Auch Betriebe, Tavernen und Ferienunterkünfte brannten nieder. Der Rauch zog bis nach Athen und vernebelte den Himmel über der Akropolis.

An den Löscharbeiten am Fuße der Parnitha-Bergkette waren nach Angaben der Feuerwehr mehr als 500 Feuerwehrleute, sieben Flugzeuge, fünf Hubschrauber und 70 Löschfahrzeuge beteiligt.

Bereits am Dienstag waren mehrere Dörfer evakuiert worden. Nach Angaben der Einsatzkräfte mussten rund 300 Menschen wegen der herannahenden Flammen ihre Häuser in Varympompi und zwei Nachbardörfern verlassen. “Unsere Priorität ist es, Leben zu retten, daher die Entscheidung, die Dorfbewohner zu evakuieren”, sagte Katastrophenschutzminister Michalis Chryssohoidis.

“Die Nacht war die Hölle”, sagte der Anwohner Christos Sfetsas, der am Mittwochmorgen vor den verkohlten Überresten seines Schuppens stand. Vor dem Feuer sei Varympompi “das Paradies” gewesen, die Schäden seien “enorm”. Sfetsas hatte aber noch mehr Glück als viele Nachbarn: Sein Haus steht noch, die Flammen haben es nur gestreift.

Wegen des Feuers musste auch ein Teil der Autobahn gesperrt werden, die Athen mit dem Norden und Süden des Landes verbindet. Griechischen Medienberichten zufolge wurden zudem dutzende Kinder aus einem nahegelegenen Ferienlager in Sicherheit gebracht. 

Am Mittwochmorgen gaben die Behörden erste Entwarnung. “Die Situation hat sich verbessert und wir hoffen darauf, das Feuer in den kommenden Stunden löschen zu können”, erklärte die Feuerwehr. Der stellvertretende Katastrophenschutzminister Nikos Hardalias sagte, nach “einer außerordentlich schwierigen Nacht” mit vier Feuerfronten sei am Mittwochmorgen nur noch eine Feuerfront übrig geblieben.

“Wir haben es mit einem komplizierten Feuer in einer extremen Hitzewelle zu tun”, sagte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis bei einem Besuch in Varympompi. 

In Griechenland herrschen seit Tagen Rekordtemperaturen, das Land ächzt unter der schlimmsten Hitzewelle seit mehr als 30 Jahren. In einigen Teilen des Landes wird in dieser Woche weiter mit Temperaturen über 40 Grad Celsius gerechnet. Die Hitze erschwert den Kampf gegen die Flammen – und begünstigt immer neue Brände.

Am Mittwoch kämpfte die Feuerwehr gegen ein neues Feuer auf dem Peloponnes, das am Dienstagnachmittag im Süden der Halbinsel ausgebrochen war. Ein weiteres Feuer wütete auf Euböa. Auf der Insel östlich von Athen mussten acht Dörfer evakuiert werden. Am Wochenende hatte ein Feuer im Norden des Peloponnes 3000 Hektar Pinien- und Olivenhaine zerstört. Es ist seit Montag unter Kontrolle.

Auch in anderen Urlaubsregionen am Mittelmeer, etwa in Italien, wüten seit Tagen verheerende Waldbrände. Besonders schlimm ist die Lage in der Türkei, wo bereits acht Menschen ums Leben gekommen sind und hunderte Menschen aus Urlaubsorten in Sicherheit gebracht werden mussten. Auch in Kroatien und Albanien kämpft die Feuerwehr gegen Waldbrände. In Kroatien brannte es nahe der Hafenstadt Trogir.

Die EU schickte am Mittwoch Flugzeuge, Hubschrauber und Feuerwehrleute nach Griechenland, Italien, Albanien und Nordmazedonien, um bei der Bekämpfung der Waldbrände zu helfen.

Der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic, erklärte, die EU bemühe sich “rund um die Uhr” um Unterstützung für die betroffenen Länder. Er bedankte sich bei Zypern, Tschechien, Frankreich, Slowenien und den Niederlanden für die rasche Hilfe, die über den EU-Katastrophenschutzmechanismus zur Verfügung gestellt wurde.

Quelle: AFP

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