Gastgewerbe erholt sich von Corona-Krise – Vorkrisenniveau aber noch unerreicht

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Das deutsche Gastgewerbe erholt sich zusehends von den Einschränkungen wegen der Corona-Krise – hat aber sein Vorkrisenniveau insgesamt noch nicht wieder erreicht. Wie der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) am Freitag mitteilte, setzten Hotels und Restaurants im September 5,3 Prozent weniger um als im Vorkrisenjahr 2019 – damit schwächten sich die Verluste der Branche aber etwas ab. Die zum Gastgewerbe gehörenden Beherbergungsbetriebe erreichten indes im August laut Statistischem Bundesamt fast wieder Vorkrisenniveau.

Insbesondere die Betriebe mit überwiegend touristischen Umsätzen “atmen auf”, erklärte der Verband auf der Grundlage einer aktuellen Umfrage unter 4600 gastgewerblichen Betrieben. Sie berichteten demnach im September von Umsatzzuwächsen in Höhe von 4,0 Prozent verglichen mit 2019. Im August waren es plus 3,0 Prozent. Mit erheblichen Einbußen kämpften indes noch Tagungshotels, die Eventbranche sowie Clubs.

Die größten aktuellen Herausforderungen seien der Mitarbeitermangel sowie steigende Kosten. Laut der Umfrage ist der Fachkräftemangel derzeit für 79,6 Prozent der Betriebe ein Problem. Auf das fehlende Personal reagieren sie unter anderem mit Anpassungen der Speisekarte (56,1 Prozent), einer höheren Bezahlung (54,1 Prozent), zusätzlichen Ruhetagen (51,9 Prozent) und der Einstellung von mehr un- und angelernten Mitarbeitern (43,7 Prozent).

Das Statistische Bundesamt veröffentlichte gesonderte Zahlen zu den Beherbungsbetrieben. Diese verbuchten im August 56,1 Millionen Übernachtungen inländischer und ausländischer Gäste, das waren 13,4 Prozent mehr als vor einem Jahr und 3,1 Prozent weniger als im August des Vorkrisenjahres 2019. Damit habe die Branche “fast wieder Vorkrisenniveau” erreicht.

Dem Statistischen Bundesamt zufolge zeigte sich weiterhin ein Trend zum Urlaub in Deutschland. So war die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland im Vergleich zum August 2019 insgesamt 8,2 Prozent höher, das spreche für einen “starken Trend zum Urlaub im eigenen Land während der Corona-Krise”. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland lag hingegen zuletzt noch immer 52,7 Prozent unter dem Vorkrisenniveau.

Auf das gesamte erste Halbjahr gesehen verbuchten die Beherbergungsbetriebe 180,3 Millionen Übernachtungen – das waren 15,0 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei war die erste Jahreshälfte 2021 über einen längeren Zeitraum als 2020 durch ein coronabedingtes Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste beeinflusst.

Quelle: AFP

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