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Fast die Hälfte der privaten Vermieter will bei Neuvermietung Miete erhöhen

Copyright AFP/Archiv John MACDOUGALL

Die Diskussionen in Deutschland über Mietendeckel oder Enteignungen von Immobilienkonzernen haben laut einer Umfrage dazu geführt, dass fast die Hälfte der privaten Vermieterinnen und Vermieter bei einer Neuvermietung “konsequent” die Miete erhöhen will. Rund ein Fünftel der Befragten sagte in der am Montag veröffentlichten Umfrage des Eigentümerverbandes Haus & Grund, sie würden deshalb auf Modernisierungen verzichten oder sie reduzieren. Nur knapp acht Prozent sagten, sie würden deshalb die Vermietung einstellen.

Bei den laufenden Mietverhältnissen ist laut Haus & Grund aber der Anteil der Vermieter, die keine Mieterhöhung vereinbart haben, “konstant hoch mit 56 Prozent”. Auf 24 Prozent gestiegen ist demnach der Anteil der Vermieter, der ausschließlich bei einem Mieterwechsel die Miete erhöht.

Haus & Grund ist nach eigenen Angaben mit über 900.000 Mitgliedern der mit Abstand größte Vertreter der privaten Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer in Deutschland. Die privaten Immobilieneigentümer verfügen über 80,6 Prozent aller Wohnungen in Deutschland und bieten 66 Prozent der Mietwohnungen an. An der Umfrage beteiligten sich 1888 Mitglieder des Verbandes.

Die durchschnittliche Mietdauer beträgt demnach 8,7 Jahre; die durchschnittliche Nettokaltmiete in einem Mehrfamilienhaus 8,46 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2021. 

Der Verband befragte seine Mitglieder auch nach Modernisierungen – stärkstes Hemmnis sind laut Umfrage zu niedrige Einnahmen. Das sagten mehr als ein Drittel (34,7 Prozent). Mangelnde staatliche Förderung, die Bürokratie und Handwerkermangel gaben jeweils rund 20 Prozent als Grund an. In den vergangenen zehn Jahren investierten private Vermieterinnen und Vermieter demnach vor allem in den Austausch der Heizung oder der Fenster – jeweils ein Drittel der Befragten gab dies an. 

In sechs von zehn privat vermieteten Wohnungen wird laut Umfrage mit Erdgas geheizt; mit erneuerbaren Energien erst in 6,9 Prozent der Wohnungen. Auf die Frage, warum private Vermieter ihren Mietern keinen selbst erzeugten Strom liefern, sagten 58 Prozent, sie hätten dazu keine Meinung. Fast 23 Prozent sagten, sie fänden die Idee gut. Weitere vier Prozent haben es probiert, aber wieder aufgegeben. “Das sind enttäuschende Zahlen”, kommentierte Verbandspräsident Kai Warnecke. “Wenn die neue Bundesregierung keine wesentlichen Vereinfachungen einführt, wird es leider wohl dabei bleiben.”

Quelle: AFP

Fast die Hä…

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