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Ex-BBC-Chef gibt nach Kritik an Diana-Interview Vorsitz der Nationalgalerie ab

Copyright POOL/AFP/Archiv JOHNNY EGGITT

Nach der heftigen Kritik am Zustandekommen des BBC-Interviews mit Prinzessin Diana im Jahr 1995 ist der frühere BBC-Chef Tony Hall als Vorsitzender der National Gallery in London zurückgetreten. Ein Verbleib in seinem Amt würde von den Errungenschaften des renommierten Museums ablenken, “das mir so sehr am Herzen liegt”, erklärte Hall am Samstag. Er entschuldigte sich erneut für die damaligen “Ereignisse”.

Ein unabhängiger Untersuchungsbericht des früheren Richters am Obersten Gerichtshof, John Dyson, war zuvor zu dem Ergebnis gekommen, dass der Journalist Martin Bashir sein berühmtes Interview mit Prinzessin Diana 1995 mit unlauteren Mitteln erschlichen hatte. Kritik äußerte Dyson aber auch an einer internen BBC-Untersuchung aus dem Jahr 1996, die Bashir damals von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen hatte. Die Untersuchung sei “fehlerhaft und beklagenswert ineffektiv” gewesen.

Hall, der als damaliger Redaktionschef die interne Untersuchung geleitet hatte, räumte bereits am Donnerstag ein, dass sie “weit hinter dem zurückblieb, was erforderlich war”. Es sei “falsch” gewesen, “Martin Bashir den Vertrauensvorschuss zu geben”. Hall hatte 2013 die Leitung der BBC übernommen, im vergangenen Juli trat er dann den Vorsitz der Nationalgalerie an.

Nach den Enthüllungen hatten Dianas Söhne William und Harry die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt heftig angegriffen. Versagen der BBC in ihrer Aufsichtsfunktion habe zu “Furcht, Paranoia und Isolation” seiner Mutter in ihren letzten Lebensjahren “wesentlich beigetragen”, kritisierte William. Sein jüngerer Bruder Harry machte das Interview mitverantwortlich für den Tod ihrer Mutter.

In dem denkwürdigen Fernsehinterview im November 1995 hatte Diana die Affäre ihres Mannes Charles mit seiner heutigen Frau Camilla indirekt für das Scheitern ihrer Ehe verantwortlich gemacht. Im Jahr danach ließen sie sich scheiden. 1997 kam die Prinzessin auf der Flucht vor Paparazzi bei einem Autounfall in Paris ums Leben.

Quelle: AFP

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