Ulm TV Nachrichtenportal

Erinnerung in den USA an gewaltsamen Tod von George Floyd vor einem Jahr

Copyright AFP/Archiv Ina FASSBENDER

In den USA ist an die Tötung des Afroamerikaners George Floyd durch einen weißen Polizisten vor einem Jahr erinnert worden. Floyds Familie wurde am Dienstag zunächst im US-Kongress empfangen. Die Angehörigen trafen dort unter anderen die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi. Anschließend stand ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus an.

Auch in der Stadt Minneapolis, wo Floyd am 25. Mai 2020 vom weißen Polizisten Derek Chauvin getötet worden war, wurde an den Afroamerikaner erinnert. Für Chaos sorgten dabei mehrere Schüsse, die in der Gegend abgegeben wurden. Menschen, die sich am Ort von Floyds Tod versammelt hatten, rannten weg, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Die Polizei erklärte, kurz nach den Schüssen sei ein Verletzter in einem Krankenhaus erschienen. Die Hintergründe waren zunächst unklar.

Floyds auf einem Handyvideo festgehaltener Tod hatte international für Entsetzen gesorgt und in den USA landesweite Anti-Rassismus-Proteste ausgelöst. Der Polizist Chauvin hatte dem festgenommenen Floyd rund neuneinhalb Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt, obwohl der 46-Jährige wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr.

Chauvin wurde im April wegen Mordes zweiten Grades und zwei weiteren Anklagepunkten verurteilt. Das Strafmaß gegen den 45-Jährigen soll am 25. Juni verkündet werden.

Als Reaktion auf Floyds Tötung streben Bidens Demokraten eine umfassende Polizeireform an, die unter anderem die zivilrechtliche Immunität von Beamten bei einem Fehlverhalten abschaffen würde. Das Repräsentantenhaus hat bereits für den Text gestimmt, im Senat hängt das Vorhaben derzeit aber fest. Das von Biden ausgerufene Ziel, die Reform bis zum ersten Jahrestag von Floyds Tod zu verabschieden, wurde verfehlt.

Quelle: AFP

Aktuelle Beiträge

Exklusiv Interviews

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Ihre E-Mail-Adresse wird nur für Werbe-E-Mails und kritische Nachrichtenankündigungen verwendet.