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Bundesweite Protestaktionen zur Vollversammlung von Deutscher Bischofskonferenz

Copyright AFP Ina Fassbender

Zum Start der digitalen Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz hat es am Dienstag bundesweite Protestaktionen mit einem Schwerpunkt in Köln gegeben. Vor dem Kölner Dom wird drei Tage lang die Großplastik “Der Eichelbischof” des Düsseldorfer Künstlers Jacques Tilly ausgestellt, welche “die negativen Auswirkungen der kirchlichen Sexualmoral” darstellen soll, wie die Organisatoren mitteilten. Die provokante Skulptur war bereits am Rosenmontag in Düsseldorf zu sehen gewesen.

Organisiert wurde die Aktion auf der Kölner Domplatte von der Giordano-Bruno-Stiftung sowie mehreren Betroffenenverbänden wie dem Eckigen Tisch. Zusätzlich wird in der Domstadt die Kunstinstallation “Die lange Bank des Missbrauchsskandals” gezeigt. Das Kunstwerk ist laut Veranstalter eine Anspielung auf das Versprechen des Missbrauchsbeauftragten der Bischofskonferenz, Stephan Ackermann, nichts auf die lange Bank schieben zu wollen. 

Im gesamten Bundesgebiet wollen Anhängerinnen der Bewegung Maria 2.0 zudem mit sieben Thesen an Dom- und Kirchentüren auf ihre Forderungen nach Kirchenreformen aufmerksam machen. Mit ihrem “Thesenanschlag” fordern die Katholikinnen unter anderem eine geschlechtergerechte Kirche, die Aufklärung und Bekämpfung der Ursachen von sexualsierter Gewalt sowie die Aufhebung des Pflichtzölibats.

“Dass Luther seine Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg genagelt haben soll, ist wohl eher eine Legende, aber seine Thesen haben etwas Großes in Bewegung gesetzt”, heißt es in einer Erklärung von Maria 2.0. Dasselbe Ziel habe die Reformbewegung mit ihrer Protestaktion “Thesenanschlag 2.0”.

In ihrer ersten digitalen Vollversammlung wollen die 68 Mitglieder der Bischofskonferenz über den Missbrauchsskandal und auch über das Problem der Kirchenaustritte beraten. Im vergangenen Jahr mussten die Bischöfe so viele Kirchenaustritte wie noch nie melden, aktuell treten im stark in der Kritik stehenden Erzbistum Köln besonders viele Katholiken aus.

Quelle: AFP

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