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Bericht: Verfassungsschutz beobachtet Angriffe Nordkoreas auf Impfstofffirmen

Copyright AFP/Archiv Ina FASSBENDER

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) beobachtet einem Bericht zufolge zunehmend Cyberangriffe aus Nordkorea auf Hersteller von Corona-Impfstoffen. Aktuelle Erkenntnisse zeigten, “dass Nordkorea bislang auf den Rüstungsbereich ausgerichtete Cyberaktivitäten nunmehr auf den Bereich Biotechnologie und hier besonders auf die Impfstoffentwicklung und -herstellung fokussiert”, heißt es in einer Lageeinschätzung des BfV, wie das “Handelsblatt” am Montag berichtete.

Das Papier trägt demnach den Titel: “Multiple Risiken für deutsche Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Behörden im Kontext der Corona-Pandemie”. Insgesamt spreche der Verfassungsschutz von einer “dynamischen Entwicklung der Gefährdungslage”, die weiterhin ein “agiles und behördenübergreifendes Handeln” erforderlich mache, schrieb das “Handelsblatt”.

“Da Nordkorea im Bereich der Erforschung von Impfstoffen schlecht aufgestellt ist, versucht es jetzt über Cyberattacken und klassische Spionage an entsprechende Informationen zu kommen”, sagte der CDU-Innenpolitiker Patrick Sensburg der Zeitung. Der FDP-Innenexperte Konstantin Kuhle mahnte die Bundesregierung und betroffene Unternehmen, die Warnung des BfV ernst zu nehmen. “Die Gefahr von Cyberangriffen auf private Unternehmen, verbunden mit immensen wirtschaftlichen Auswirkungen, wird in Deutschland nach wie vor unterschätzt”, sagte er dem “Handelsblatt”.

Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz führte die Lage auch auf Versäumnisse der Bundesregierung zurück. “Wir haben in den letzten Jahren gesehen, dass die Frage des Schutzes der IT-Infrastruktur eines der drängendsten Sicherheitsprobleme in Deutschland ist”, sagte er der Zeitung. “In Sonntagsreden ist die Bundesregierung rhetorisch immer ganz vorne mit dabei in der IT-Sicherheit, in der Realität kriegt man nichts hin.”

Das extrem abgeschottete und autoritär geführte Nordkorea behauptet, bislang von der Coronavirus-Pandemie verschont geblieben zu sein.

Quelle: AFP

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