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Bericht: Regierung arbeitet an Ausnahmen für Verbot des Kükentötens

Copyright AFP/Archiv JOEL SAGET

Das Verbot des Kükentötens wird Ende des Jahres womöglich doch nicht vollständig greifen. Ausnahmen seien für den Fall vorgesehen, dass die Eintagsküken an solche Tiere verfüttert werden, die auf entsprechendes Futter für eine artgerechte Ernährung angewiesen sind, berichtete die “Neue Osnabrücker Zeitung” am Donnerstag. Das Bundeslandwirtschaftsministerium arbeite derzeit an einem entsprechenden ergänzenden Formulierungsvorschlag zum vom Kabinett im Januar beschlossenen Verbotsentwurf.

Das Ministerium reagiere damit auf eine Stellungnahme des Bundesrats, der Anfang März eine Ergänzung gefordert hatte, berichtete die Zeitung weiter. Unter Verweis auf den speziellen Futterbedarf beispielsweise in Zoos oder Wildtierauffangstationen hatten die Bundesländer in ihrer Stellungnahme festgestellt: “Tierschutzethisch wäre es nicht sinnvoll, wenn hierfür andere Tiere aufgezogen und zum Zwecke der Verfütterung getötet werden müssen, obwohl männliche Küken aus Legelinien zur Verfügung stehen könnten.”

In der Gegenäußerung der Bundesregierung heißt es demnach: “Die Bundesregierung stimmt der Empfehlung des Bundesrates inhaltlich zu.” Für das weitere Gesetzgebungsverfahren werde ein entsprechender Vorschlag erarbeitet. Eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministerium sagte der “NOZ”, dem sei nichts hinzuzufügen.

Unklar bleibe, in welchem Umfang die Ausnahmen greifen könnten, schrieb die Zeitung. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 40 Millionen Küken nach dem Schlüpfen geschreddert oder vergast, wie die “Saarbrücker Zeitung” unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen berichtete.

Der Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer sagte dem Blatt, auch wenn die Zahl im Vergleich zu 2019 um fünf Millionen gesunken sei, sei “das Schreddern der männlichen Küken ist auch im letzten Jahr auf hohem Niveau weitergegangen”. Statistisch werde zwar nur die Anzahl der ausgebrüteten weiblichen Küken genannt, die Regierung gehe aber von einer ähnlichen Anzahl männlicher Küken aus.

Quelle: AFP

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