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Baupreise für Wohngebäude im Mai so stark gestiegen wie seit 14 Jahren nicht

Copyright AFP/Archiv Christof STACHE

Holz, Stahl und Dämmmaterial sind knapp und teuer – entsprechend sind die Baupreise für Wohngebäude so stark gestiegen wie seit Jahren nicht. Im Mai legten die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Das war demnach der höchste Anstieg der Baupreise seit Mai 2007.

Zimmer- und Holzarbeiten wurden wegen der erhöhten Nachfrage nach Bauholz im In- und Ausland um 28,5 Prozent teurer, wie die Statistiker mitteilten. Die Preise für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten stiegen um 8,3 Prozent, für Klempnerarbeiten erhöhten sie sich um 8,1 Prozent und für Entwässerungskanalarbeiten um 7,8 Prozent. Betonarbeiten wurden 6,6 Prozent teuer, Mauerarbeiten um 4,8 Prozent – sie haben den größten Anteil an Rohbauarbeiten. 

Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen im Mai um 5,5 Prozent zu, für Estricharbeiten wurden 7,4 Prozent mehr verlangt, für Wärmedämm-Verbundsysteme und Metallbauarbeiten jeweils 6,3 Prozent. Tischlerarbeiten, die Bauarbeit mit dem höchsten Anteil an den Ausbauarbeiten, kosteten 5,8 Prozent mehr als im Mai 2020.

Im Mai 2007 hatten die Baupreise noch mehr zugelegt, um 7,1 Prozent. Damals allerdings war die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent der Grund. Aktuell verteuern vor allem Engpässe bei Materialien und die entsprechend höheren Preise das Bauen. 

Die Statistiker hatten erst am Montag die stark gestiegenen Preise für Holz, Stahl oder Dämmstoffe gemeldet. Konstruktionsvollholz war im Mai über 80 Prozent teurer als im Mai 2020, Dachlatten kosteten fast 50 Prozent mehr. Der Preis für Betonstahl, der zur Verstärkung von Decken und Wänden verbaut wird, stieg um rund 44 Prozent. 

Hauptgründe für die anziehenden Holz- und Stahlpreise ist die steigende Nachfrage im In- und Ausland während der Corona-Pandemie; dazu kommen Probleme in der Versorgung mit Rohstoffen. Auch die Industrie klagt über Preissteigerungen für Stahl, Holz und Kunststoff. Wirtschaftsverbände warnen bereits, dies könne das vorausgesagte gute Wirtschaftswachstum empfindlich bremsen.  

Quelle: AFP

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