Ulm TV Nachrichtenportal

Archäologen finden Todesopfer des Vulkanausbruchs in Pompeji im Jahr 79 n. Chr.

Copyright POOL/AFP/Archiv Matthias Balk

Im süditalienischen Pompeji haben Archäologen die sterblichen Überreste von zwei Menschen gefunden, die beim Ausbruch des Vesuvs vor rund 2000 Jahren starben. Die beiden Männer wurden in einer Villa am Rande der antiken Stadt entdeckt, wie die Forscher am Samstag mitteilten. Die Körper wurden anhand eines Gips-Gusses rekonstruiert – was Schlüsse über die Identität der Toten ermöglichte.

Die Archäologen nutzten die vom italienischen Forscher Giuseppe Fiorelli im 19. Jahrhundert entwickelte Technik, bei der Gips in die Hohlräume gegossen wird, welche die Körper in der erhärteten Lava hinterlassen haben. Dabei stellte sich unter anderem heraus, dass die beiden Männer auf dem Rücken lagen. Sie wurden wahrscheinlich beim Versuch zu fliehen von den Lavamassen erfasst.

Anhand der Gips-Rekonstruktionen gehen die Wissenschaftler davon aus, dass es sich um die Leichen eines älteren reichen Mannes und eines jungen Sklaven handelt. Hinweise darauf geben demnach die Bekleidung und die zusammengedrückten Rückenwirbel am Skelett des jungen Mannes, die auf schwere körperliche Arbeit hindeuten. 

Der Sklave war vermutlich zwischen 18 und 25 Jahre alt, 1,56 Meter groß und trug eine kurze Tunika. Sein Besitzer war etwa 1,62 Meter groß und rund 40 Jahre alt. Er trug eine Tunika und einen Mantel.  

Die sterblichen Überreste wurden in einem Korridor unterhalb der Villa gefunden. An dem Fundort in Civita Giuliana, rund 700 Meter nördlich von Pompeji, waren im Jahr 2017 bereits ein Stall und die Überreste von drei angeschirrten Pferden entdeckt worden. 

Die antike Stadt Pompeji versank nach dem Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. in Asche. Heute ist sie nach dem Kolosseum von Rom die am zweithäufigsten besuchte Touristenattraktion Italiens. 

Im vergangenen Jahr besichtigten fast vier Millionen Menschen die archäologische Stätte. Angesichts der Corona-Pandemie ist Pompeji für Besucher derzeit geschlossen, doch es finden dort weiter Ausgrabungen statt. 

© Agence France-Presse

Aktuelle Beiträge

Exklusiv Interviews

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Ihre E-Mail-Adresse wird nur für Werbe-E-Mails und kritische Nachrichtenankündigungen verwendet.