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Anwalt von Maddies Familie bezeichnet neue Spur als “Hoffnungsschimmer”

Foto: AFP

Der Anwalt der Familie des 2007 in Portugal verschwundenen Mädchens Madeleine “Maddie” McCann hat die Mordermittlungen gegen einen 43-jährigen Deutschen als “Hoffnungsschimmer” bezeichnet. Die neue Spur erscheine ihm “solider” als frühere von den Behörden verfolgte, sagte der Anwalt Rogério Alves am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Das Verschwinden der damals dreijährigen Maddie hatte weltweit für Aufsehen gesorgt. Bei dem deutschen Tatverdächtigen handelt es sich um einen mehrfach vorbestraften und derzeit inhaftierten Sexualstraftäter.

“Es gibt Elemente, die mir ermutigend erscheinen”, sagte Alves über die Mordermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig. In der Vergangenheit seien Maddies Eltern häufig misstrauisch gegenüber Spuren gewesen, die eine Lösung des Falls versprochen hätten. Die jüngsten Entwicklungen seien dagegen eindeutig “ein Hoffnungsschimmer”. 

Zur Einschätzung der Staatsanwaltschaft Braunschweig, die von Maddies Tod ausgeht, sagte der portugiesische Anwalt: “Das ist eine Möglichkeit.” Er glaube jedoch nicht, dass die deutsche Staatsanwaltschaft Beweise für den Tod des Mädchens habe. 

Die damals dreijährige Madeleine war am 3. Mai 2007 aus ihrem Zimmer in einer Ferienanlage im südportugiesischen Badeort Praia da Luz verschwunden, wo sie mit ihrer Familie Ferien machte. Sie wurde bis heute nicht gefunden. Am Mittwoch gab das Bundeskriminalamt bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig in dem Fall gegen einen wegen Sexualdelikten vorbestraften Deutschen ermittle, der derzeit wegen anderer Sache in Haft sei.

Wie die “Magdeburger Volksstimme” und der “Spiegel” am Freitag berichteten, prüfen die Ermittler, ob der 43-jährige  Christian B., der zeitweise regelmäßig an der Algarve in Portugal gelebt haben und auch in Praia da Luz Gelegenheitsjobs nachgegangen sein soll, möglicherweise auch für das Verschwinden der fünfjährigen Inga aus Sachsen-Anhalt verantwortlich sein könnte. Das Mädchen verschwand vor fünf Jahren im Landkreis Stendal. 

Der Verdächtige soll demnach womöglich in der Nähe gewesen sein, als Inga 2015 bei einem Familienbesuch im Stendaler Ortsteil Wilhelmshof, einer betreuten Wohnanlage, verschwand. Nach Ingas Verschwinden suchten Polizei und Helfer mehrfach große Waldstücke nach dem aus Schönebeck stammenden Mädchen ab. Die Ermittler gingen tausenden Spuren und Hinweisen nach – bis heute erfolglos.

fwe/isd

© Agence France-Presse

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