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Amazon womöglich nicht vollständig von globaler Steuerreform betroffen

Copyright AFP/Archiv Pau Barrena

Zahlreiche Länder drängen auf eine globale Mindeststeuer für Großkonzerne und eine Steuerreform – den US-Versandhandelsriesen Amazon als eines der umsatzstärksten Unternehmen würde die Neuregelung aber womöglich teilweise nicht betreffen. “Es hängt davon ab, ob sie die Grenze der Profitabilität erreichen”, sagte diesbezüglich US-Finanzministerin Janet Yellen am Donnerstag dem Sender CNBC. “Und da bin ich mir nicht sicher”, fügte sie hinzu.

Hintergrund ist, dass Amazon ungeachtet steigender Umsätze im vergangenen Jahr lediglich eine Gewinnmarge von 6,3 Prozent hatte. Die von gut 130 Ländern unterstützten Pläne, die neben einer weltweiten Mindeststeuer von mindestens 15 Prozent außerdem vorsehen, dass Unternehmen verstärkt in den Ländern Steuern zahlen müssen, auf deren Märkten sie ihre Gewinne erzielen – auch wenn sie dort keinen Sitz haben -, sehen allerdings eine Schwelle von zehn Prozent vor.

Mit dem internationalen Abkommen, hinter das sich zuletzt auch die G20-Länder gestellt hatten und für das nun bis Oktober ein konkreter Plan für die Umsetzung ab 2023 angepeilt ist, soll eine stabilere und gerechtere internationale Steuer-Architektur geschaffen werden. Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die die internationalen Verhandlungen dazu koordiniert hatte, ist dabei ein sogenanntes Zwei-Säulen-Konzept zentral. 

Säule eins soll eine fairere Verteilung der Besteuerungsrechte der Staaten in Bezug auf die Gewinne großer multinationaler Konzerne sicherstellen – vor allem aus der Digitalwirtschaft. Dabei soll ein Teil der Rechte von den Ländern, in denen Unternehmen ihren Hauptsitz haben, auf diejenigen Staaten übergehen, auf deren Märkten sie ihre Gewinne erzielen. Auf diese Säule bezogen sich auch die Äußerungen Yellens. Die zweite Säule ist die globale Mindeststeuer, die bei “mindestens 15 Prozent” liegen soll.

Quelle: AFP

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