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"Allroundtalent" und "perfekter Gastgeber" Alfred Biolek gestorben

Copyright AFP Christof STACHE

Der Moderator und Fernsehkoch Alfred Biolek ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Er starb am Freitag in Köln, wie die ARD auf Twitter mitteilte. “Wir trauern um eine TV-Legende”, schrieb der Sender. Der WDR erklärte, Biolek habe das deutsche Fernsehen und die Medienlandschaft geprägt “wie nur wenige”.

WDR-Intendant Tom Buhrow würdigte Biolek in einer Erklärung als ein “Allroundtalent des deutschen Fernsehens”. “Er war nicht nur ein begnadeter Talkmaster, sondern auch Ideengeber, Entdecker, Förderer und äußerst kreativ.” Sein Interesse habe den Menschen, der Kunst, Kultur und der anspruchsvollen Unterhaltung gegolten. Seine Kochsendung “Alfredissimo” habe Biolek mit viel Freude und Humor mit seinen prominenten Gästen zelebriert. 

“Und für den WDR kann ich sagen, dass wir uns glücklich über die Zusammenarbeit mit ihm schätzen können”, erklärte Buhrow weiter. Der Sender kündigte an, anlässlich des Todesfalls sein Programm für Samstag zu ändern. Die ARD teilte mit, bereits das Programm für den späten Freitagabend umzustellen. Unter anderem wurde ein Filmporträt über Biolek eingeplant. 

Er habe “als perfekter Gastgeber den geistreichen Smalltalk und die gute Laune ins deutsche Fernsehen” gebracht, erklärte ARD-Programmdirektorin Christine Strobl. “Gespräche mit Leichtigkeit und Witz zu führen und dabei seinen Gästen nie zu nahe zu treten, war seine große Gabe.” Die ARD werde ihn vermissen.

Biolek wurde am 10. Juli 1934 in Freistadt im heutigen Tschechien geboren. Nach einer Promotion und zweitem juristischen Staatsexamen arbeitete er für das ZDF und die Bavaria Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft. Ab 1974 produzierte Biolek die Sendung “Am laufenden Band”. Für den WDR moderierte er zahlreiche Sendungen, darunter den “Kölner Treff”, “Bio’s Bahnhof” und “Alfredissimo”. Letztere lief in 459 Folgen bis 2007.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) würdigte Biolek als “bemerkenswerte Persönlichkeit”. Seine Sendungen gehörten zu den “Glanzstunden des deutschen Gesprächsfernsehens”, erklärte Müller. “Meine Generation hat viele Künstlerinnen und Künstler, die später die ganze Welt kannte, bei ‘Bio’s-Bahnhof’ kennengelernt.”

Autor und Moderator Micky Beisenherz schrieb auf Twitter, Biolek sei “nun wirklich der Beste” gewesen. “Das, was er bereits in den Siebzigern geboten hatte, das könnte man heute problemlos noch so senden und wäre innovativ.” 

FDP-Parlamentsgeschäftsführer Marco Buschmann schrieb auf Twitter, Bioleks Tod mache ihn traurig. In dessen Sendungen habe er viel über das Kochen gelernt. “Er war auch ein Moderator, der alle seine Gäste mit Sympathie und Respekt behandelt hat”, schrieb Buschmann. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) würdigte Biolek als klugen und nachdenklichen Menschen. “Meine Gedanken sind bei seinen Angehörigen und Freunden.”

Quelle: AFP

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